Ein umstrittenes Modellprojekt in Nordrhein-Westfalen sorgt 2025 bundesweit für Diskussion: Statt klassischem Bürgergeld soll eine neue Leistung eingeführt werden – das sogenannte „Robotergeld“. Es handelt sich um ein bedingtes Grundeinkommen für Menschen, deren Jobs durch Automatisierung und KI wegfallen oder gefährdet sind.
Das Projekt, initiiert von der Landesregierung und unterstützt durch das Wirtschaftsministerium, wird zunächst in den Städten Dortmund und Bielefeld getestet. Rund 1.000 Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Berufsgruppen erhalten über 12 Monate monatlich 1.200 € – gekoppelt an die Teilnahme an Weiterbildungs- und Umschulungsprogrammen im Bereich Digitalisierung, Pflege oder Handwerk.
Ziel des Projekts ist es, gesellschaftliche Transformationsprozesse sozial abzufedern und gleichzeitig Fachkräfte in neuen Sektoren zu gewinnen. Unterstützt wird das Projekt von Forschungsinstituten, Gewerkschaften und Industrieverbänden.
Kritik kommt von der FDP, die das Vorhaben als „staatlich finanzierte Arbeitslosigkeit“ bezeichnet. Befürworter:innen hingegen loben den Ansatz, den Strukturwandel aktiv zu gestalten, anstatt auf Massenarbeitslosigkeit zu reagieren.
Erste Teilnehmende berichten von Entlastung, neuer Motivation und realistischen Chancen, sich beruflich neu aufzustellen. Die Bundesregierung beobachtet das Projekt genau – eine bundesweite Ausweitung bei Erfolg ist nicht ausgeschlossen.
Das „Robotergeld“ zeigt: Die Frage, wie Gesellschaft mit Automatisierung und KI als Produktivitätsfaktor umgeht, ist längst nicht mehr theoretisch – sondern Teil konkreter wirtschaftspolitischer Praxis.