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Pazifismus-Debatte in Schulen: Wie viel Wehrkunde ist vertretbar?

Angesichts der sich wandelnden Sicherheitslage in Europa wird 2025 in deutschen Schulen heftig diskutiert: Soll Wehrkunde zurück in den Unterricht? Während einige Bildungspolitiker:innen mehr sicherheitspolitische Bildung fordern, warnen andere vor einer schleichenden Militarisierung.

Auslöser der Debatte war ein Vorstoß aus Bayern: Dort sollen Schüler:innen ab der 9. Klasse Grundkenntnisse in Zivilschutz, NATO-Strukturen und Cyberabwehr erwerben. Auch Exkursionen zu Kasernen und Gesprächsrunden mit Soldat:innen sind geplant.

Befürworter:innen argumentieren, dass junge Menschen ein realistisches Bild von Verteidigung, Krisenmanagement und internationaler Sicherheitspolitik brauchen – nicht zur Rekrutierung, sondern zur Mündigkeit.

Gegner:innen verweisen auf das Neutralitätsgebot und fordern, sicherheitspolitische Themen in fächerübergreifenden Kontexten zu behandeln – etwa in Geschichte, Ethik oder Sozialkunde. Sie warnen vor einseitiger Darstellung und unterschwelliger Reklame für die Bundeswehr.

Bundesweit entstehen Diskussionsforen, Elterninitiativen und Jugendbeiräte, die sich mit der Frage auseinandersetzen: Wie viel Militär darf Schule?

Der Zentralrat der Jugendorganisationen schlägt einen Mittelweg vor: faktenbasierte, kritisch-reflektierende Angebote ohne Uniformpräsenz im Klassenzimmer – aber mit Raum für Debatte.

Die Diskussion zeigt: Sicherheit ist längst nicht mehr nur ein militärisches Thema – sondern auch ein pädagogisches.

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