Eine geplante EU-Verordnung zur Kennzeichnung von pflanzlichen Milchalternativen sorgt 2025 für Unruhe in der Lebensmittelbranche. Demnach sollen Begriffe wie „Milch“, „Joghurt“ oder „Käse“ ausschließlich Produkten tierischen Ursprungs vorbehalten bleiben – auch dann, wenn entsprechende Zusätze wie „auf Haferbasis“ vorhanden sind.
Der Vorstoß kommt aus dem Europäischen Parlament und wird mit Verbraucherschutz begründet. Die Branche spricht jedoch von einer Diskriminierung pflanzlicher Innovation. Besonders betroffen wären kleine Produzent:innen, Start-ups und Bio-Marken, die pflanzliche Alternativen als nachhaltige Lösung anbieten.
In Deutschland formiert sich Widerstand: Eine Petition der Verbrauchermesse BioFach hat bereits über 200.000 Unterschriften gesammelt. Auch Umweltverbände und Ernährungsexpert:innen kritisieren den Vorschlag als rückschrittlich – zumal pflanzliche Produkte klimafreundlicher und gesundheitlich wertvoll seien.
Große Handelsketten wie REWE oder Alnatura kündigten an, unabhängig von der Verordnung ihre Produkte weiterhin klar, aber kreativ zu kennzeichnen – etwa mit Begriffen wie „PflanzenDrink“ oder „HaferGenuss“.
Die Debatte zeigt: Sprache ist nicht neutral – sie hat Auswirkungen auf Märkte, Konsumverhalten und Nachhaltigkeit. Ob die Verordnung tatsächlich umgesetzt wird, ist noch offen. Doch klar ist: Pflanzenbasierte Ernährung ist längst gesellschaftlicher Mainstream – nicht nur Nische.