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Soldaten als Lehrer? Bundeswehr startet Bildungsoffensive

Die Bundeswehr startet 2025 eine umstrittene Bildungsoffensive: In Kooperation mit mehreren Bundesländern sollen aktive oder ehemalige Soldat:innen temporär an Schulen als Dozent:innen, Betreuer:innen und Techniklehrkräfte tätig sein – vor allem im ländlichen Raum und an berufsbildenden Schulen.

Hintergrund ist der wachsende Lehrkräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern sowie der Wunsch, sicherheitspolitische Bildung fachlich fundiert und lebensnah zu vermitteln. Besonders in Fächern wie IT, Erste Hilfe, Krisenmanagement oder physikalische Grundlagen sollen Bundeswehrangehörige ihren Beitrag leisten.

Die Maßnahme ist Teil des Projekts „Zukunft durch Verantwortung“, das vom Verteidigungsministerium zusammen mit Bildungsbehörden entwickelt wurde. Die Teilnehmenden absolvieren zuvor pädagogische Grundkurse und arbeiten unter Anleitung erfahrener Lehrkräfte.

Befürworter:innen sehen darin eine Win-win-Situation: Lehrlücken werden geschlossen, Schüler:innen erhalten praktische Einblicke, Soldat:innen können ihre Erfahrungen konstruktiv einbringen. Kritiker:innen hingegen befürchten eine Militarisierung des Schulraums und fordern klare Grenzen zwischen Pädagogik und Verteidigung.

Die Debatte verläuft bundesweit kontrovers. Bildungsministerien betonen, dass es sich nicht um Rekrutierungsmaßnahmen, sondern um „komplementäre Bildungspartnerschaften“ handelt.

Fazit: Die Bundeswehr will zivilgesellschaftlich sichtbarer und nutzbarer werden – nicht nur als Armee, sondern auch als Bildungsakteur.

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